Digitale Assistenten werden unsere Arbeitswelt vereinfachen, in dem sie uns vielerlei Tätigkeiten abnehmen – bei diesem Zukunftsgedanken gehen die Gemüter stark auseinander. Bei dem Trendthema „KI in Software“ und der Vorstellung von smarter Assistenz, fürchten manche immer noch um ihren Job oder anderer sozialer Spannungen. Im Gespräch mit Lucas Bauche, Mitgründer von HQLabs und Produktvisionär hinter dem Work-Assistant awork erfahren wir, welche Vorteile diese smarten Assistenten für unseren Arbeitsalltag bringen können. Wir sprechen über den Wandel der Arbeitswelt – New Work, KI und digitale Assistenten. Befinden wir uns wirklich im Zeitalter der Assistenz und was kommt da auf uns zu?

 

Hallo Lucas, vielen Dank, dass du dir für das Interview Zeit genommen hast. Magst du dich kurz vorstellen?

Gerne. Ich bin Lucas Bauche, 33 Jahre, vom Hintergrund Produktentwicklungsingenieur, und einer der Gründer von HQLabs. Dort befasse ich mich in erster Linie mit der strategischen Produktausrichtung, der Vision von Assistants im Arbeitsalltag, sowie dem konkreten Produktdesign von awork – dem smarten Workmanagement-Assistant, den wir vor wenigen Tagen veröffentlicht haben. Wir sind bereits seit einigen Jahren im Markt der Projektmanagement-Software unterwegs und gehen nun mit awork den nächsten Evolutionsschritt von Software. Um mit modernen Technologien mehr von den nervigen und unproduktiven Tätigkeiten in der Projektarbeit zu automatisieren.

Stichwort awork, worum handelt es sich dabei genau, magst du das kurz erklären?

awork ist ein Workmanagement-Assistant der neusten Generation. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine web-basierte App für das Projektmanagement, die Aufgabenverwaltung, die Zeiterfassung und der Kollaboration. Darüber hinaus ist awork aber auch ein Smart-Assistant, der den Nutzer und das gesamte Projektteam dabei unterstützt, den Arbeitsalltag zu vereinfachen. Eines Tages wird awork hoffentlich ein vollwertiges und unverzichtbares Teammitglied.

Durch eine Vielzahl offener und einfacher Schnittstellen lässt sich awork mit vielen Tools verknüpfen, sodass es sich in eine schon bestehende Tool-Landschaft nahtlos einschmiegt.

 

Also ist awork für jeden, der in Teams und Projekten arbeitet, eine Bereicherung?

Ja genau, für die Teams, die ihre Arbeit in Projekten organisieren. Unser Fokus liegt dabei nicht auf komplexen Projektmanagement-Methodiken, sondern darauf, die gesamte Arbeit des Teams über viele Projekte hinweg in einem System abzubilden. Die Organisation der Arbeit soll damit einfacher und reibungsloser erfolgen und das gesamte Team unterstützen.

Damit ist awork im Prinzip perfekt für Startups, Agenturen, Beratungen, Software Companies aber auch für Projektteams in größeren Unternehmen. Generell könnte man die Zielgruppe als Knowledge-Worker bezeichnen.

 

Du meintest, dass awork ein smarter Assistent ist. Was ist denn die KI oder die Smartness in awork?

awork hat nicht die „eine KI“, die den Nutzer liest und darauf basierend mit ihm oder ihr interagiert. awork nutzt verschiedene Services, Algorithmen, Datenquellen sowie eine Sprachsteuerung, um dem Nutzer Vorschläge, nächste Schritte, Erinnerungen und Vereinfachungen aller Art zu bieten.

Durch die Sprach- und Chat-Steuerung versuchen wir den Aufwand der Benutzung von Software weiter zu minimieren. Komplexe Anfragen können so auf das Schreiben eines einfachen Satzes reduziert werden. Aber das ist aktuell auch noch Zukunftsmusik bei uns.

 

Warum brauchen wir denn überhaupt KI in solchen Tools? 

In Bezug auf awork in erster Linie für die Übersetzung von Sprache in die eigentliche Bedeutung der Anfrage. Im Weiteren zum Lernen von Nutzer-, bzw. Arbeitsverhalten, um den Nutzer mit entsprechend nützlichen, pro-aktiven Vorschlägen unter die Arme zu greifen.

 

Auf der OMR hieß es im letzten Jahr, wir steuern auf das Zeitalter der Assistenz zu. Glaubst du auch, dass der Assistenz die Zukunft gehört?

Ja, total. Assistenten sind die neuen Apps. Es sind schlaue Apps quasi. Der Vorteil von Assistenten ist, dass sie kontext-basiert, pro-aktiv, eigenständig und über eine Sprach-/Chat-Steuerung einfache Tätigkeiten für den Nutzer leisten können. Durch die technischen Möglichkeiten, werden in verschiedensten Bereichen des Arbeits- und privaten Lebens zunehmend Assistenzen eingesetzt werden. Klick um zu Tweeten

 

Smarte Tools und unsere Arbeitswelt – wie kommen diese zwei Bereiche deiner Meinung nach zusammen? Wie könnte die Arbeitswelt sich in den nächsten 10 Jahren verändern?

Smarte Assistenten werden zunehmend kleinere und größere Arbeiten übernehmen und uns somit mehr Zeit für andere Tätigkeiten verschaffen.

So könnten Aufgaben wie Abstimmungen, Datenaufbereitungen und -erhebungen, Anomalie-Entdeckungen, Controlling-Aufgaben, Beschaffung von Daten, Planungen, Anfrage-Beantwortung und vieles mehr übernehmen. Das würde uns von so manch nervigen To-Dos befreien und wir hätten mehr Zeit für wichtigeres. Wer mag sich schon gerne lange durch Software-Masken klicken um eine bestimmte Zahl zu erheben, oder einen Termin mit mehr als 3 Personen abstimmen.

 

Unsere Arbeitswelt ändert sich gerade stark in Richtung New Work. Wir wollen flexibler, orts- und zeitunabhängig arbeiten. Es gibt jetzt schon Teams, die zusammen ein Projekt umsetzen, ohne zusammen in einem Büro zu sitzen. Welche Rolle spielt intelligente Software dabei?

Zuerst einmal muss man sagen, dass es sich bei New Work um den Namen, der sich verändernden Arbeitswelt, handelt und es für mich keinen Zustand beschreibt. Die Zusammenarbeit wird seit einigen Jahren bereits drastisch vereinfacht, allerdings in erster Linie durch neue Kommunikationsmittel.

Die Assistenten werden uns von Themen befreien, die sonst ”overhead“ von Teilen einer Firma gedeckt werden müssen. Das vereinfacht wahrscheinlich die gesamte Koordination innerhalb eines Unternehmens, so dass man sich auf die spezifische Tätigkeit konzentrieren kann, für die man in dem Team ist. Kleine Teams und Unternehmen würden dadurch erleichtert dezentral und trotzdem koordiniert arbeiten können, wahrscheinlich sogar ohne eigenes Back-Office.

Zusammen mit der Idee von auf Blockchain basierten dezentralisierten autonomen Organisationen, kurz DAOs, könnte das eine ganz neue Art von Companies kreieren – mit und ohne Personen als Teil der Wertschöpfung. Klick um zu Tweeten

 

Klingt spannend. War dies auch der Grund, warum ihr euch entschieden habt, Smartness in ein Software Programm zu integrieren?

Ja genau, es ist der logisch nächste Schritt. Wir machen seit sieben Jahren Software für das Projektmanagement. Dabei haben wir viel gelernt. Wir haben richtig coole Unternehmen, richtig coole Teams und richtig coole Projekte unterstützt. Aber jeder der auf Projekten arbeitet hat nervige „drumherum Arbeiten“. Diese wollen wir minimieren, um die Teams und Einzelpersonen glücklicher und produktiver zu machen.

Smarte Software soll zum vollwertigen Teammitglied werden, welche unsere Arbeit erleichtert, damit wir im Umkehrschluss mehr Zeit für die Dinge haben, die uns Spaß machen. Klick um zu Tweeten Und mit Spaß meine ich bei unserer Zielgruppe in erster Linie die Tätigkeit, für die sie eingestellt wurden und die sie leidenschaftlich ausführen.

Lucas beim Arbeiten mit awork

 

Wo siehst Du awork in der Zukunft? Was sind die nächsten Steps? 

Natürlich gibt es ein paar Features in der App, denen wir uns widmen werden, aber generell wollen wir die Assistenz-Funktionalität weiter ausbauen. Hierbei geht es im Spezielleren um die stärkere, proaktive Kommunikation mit dem Nutzer sowie weitere Möglichkeiten der Kommunikation und die Beantwortung komplexerer Anfragen.

Wie schon gesagt, wir steuern auf das Zeitalter der Assistenz zu und sehen dem Ganzen sehr positiv entgegen!

Quelle: Photo by rawpixel on Unsplash

 

Digitale Assistenten erreichen unseren Arbeitsalltag – Ein Interview mit Lucas Bauche von awork.io
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